Reisende, Besucher, Freunde …
Schon ’ne Idee, wer zum Festival kommt?
Ich schaetze, dass Ihr Euch die Frage auch schon gestellt habt. Ehrlich gesagt, wir wissen es noch nicht und sind genauso Neugierig! Mit Segelschiffen ist der alles entscheidende Faktor das Wetter.
Wir haben Segler aus der ganzen Welt eingeladen, Schiffe aus vielen unterschiedlichen Laendern, und denjenigen, denen wir es nicht selbst erzaehlen konnten, erzaehlen es Freunde die es wiederum Freunden erzaehlen und die wiederum Freunden …
Es koennte ein winziges 6,50 m langes Schiff dabei sein das auf dem Weg nach Norden ist, nachdem es die Welt umrundet hat. Es koennten andere Schiffe dabei sein, gross oder klein, die von einer Atlantik-Runde zurueckkommen nachdem sie eine Zeitlang in der Karibik verbracht haben. Es werden sicherlich Schiffe auf dem Weg nach Sueden dabei sein, unterwegs zu ihrer ersten, zweiten oder dritten Weltumselgelung oder einfach fuer eine froehliche Zeit im Mittelmeer oder um die naechste Ecke herum.
Nazaré, als einer der beiden einzigen Haefen an diesem Kuestenstrich die bei jedem Wetter angelaufen werden koennen hat sich, seit der Hafen in 1983 eroeffnet wurde, zum Kreuzpunkt fuer Blauwassersegler entwickelt. Oder, wie die Maoris in Neu Seeland sagen wuerden: der Ort wo sich die 4 Winde treffen.
Nun, dieses Jahr ist ein ganz spezielles. Habt Ihr schon mal was von den Tallshipsraces gehoert? Alte, genauso wie Schiffe etwas zarter an Jahren, folgen den alten Traditionen und halten sie am Leben, die Haelfte der Crew ist zwischen 15 und 25 Jahren alt, und sie beteiligen sich an einem Rennen das viele Wochen dauert. Es gibt darueber ’ne Menge Infos, ich schaetze das am meisten offizielle waere wohl das: The Tallshipsraces 2016
Wie auch immer, ein grosser Teil dieser aussergewoehnlichen Schiffe setzt am letzten Juli-Wochenende in Cadiz/Spanien die Segel um gemuetlich als „Cruise in Company“ nach Norden zu segeln wo sie am 2. Augustwochenende in La Coruna/Galicien/Spanien erwartet werden. Unser Festival findet genau zwischen diesen beiden Wochenenden statt, und Nazaré liegt auf beinahe halber Strecke. Natuerlich, nicht alle dieser Schiffe kommen zu uns nach Nazaré. Andere Orte entlang dieser Kueste haben Sommerfeste am gleichen Wochenende, und so teilen wir uns die Schiffe.
Jetzt ratet mal! Ja, wir stehen mit verschiedenen Schiffen in Kontakt und wie es im Moment aussieht koennten zumindest 3 ganz spezielle Schiffe zu unserem Festival nach Nazaré kommen!
Lasst uns mal mit der ATYLA anfangen:
Wir sind super happy Euch erzaehlen zu duerfen, dass es mit der ATYLA kein „wenn“ gibt! Egal wie auch immer der Wind oder die See da draussen sein mag, die ATYLA ist felsenfest davon ueberzeugt dass sie rechtzeitig fuer das Festival hier sein wird. Das ist ein Versprechen zwischen Freunden!
Die ATYLA, Ihr werdet sie lieben, genau wie Rodrigo, ihren 27-jaehrigen Kapitaen und Eigner, denn die beiden haben das Herz echt am richtigen Fleck! Kein Wunder, schliesslich ist er ja mit der ATYLA aufgewachsen. Und die ATYLA ist auch noch vergleichsweise jung. Rodrigo’s Onkel hatte einen Traum und nichts und niemand in der Welt konnte ihn stoppen seinen Traum zu verwirklichen. Er hat sie mit seinen eigenen Haenden weit im Binnenland suedlich von Bilbao in Spanien gebaut. Selbt die Baeume hat er selbst gefaellt – in den Waeldern seiner Familie und Freunde. In 1984 ging sie zu Wasser. Es ist eine lange, aufregende und Herzzerbrechende Geschichte, die eine glueckliche und froehliche Fortsetung erfaehrt. Wer interessiert ist kann unter diesem Link mehr ueber die Geschichte der ATYLA finden.
In 2013 uebernahm Rodrigo die ATYLA von seinem Onkel, und machte aus ihr wofuer sie beinahe von Anfang an gedacht war: ein Internationales Sail Training Ship. Als die ATYLA in 2014 an der SCF Black Sea Tall Ships Regatta teilnahm, erhielt sie die International friendship trophy for understanding amongst the crews.
Die MORGENSTER
Als sie 1919 vom Stapel lief, war sie als Hochseefischerboot gebaut worden und wurde die ersten 9 Jahre nur unter Segeln benutzt, 1928 wurde dann doch ein Motor eingebaut. Ab 1980 fand sie eine neue Aufgabe als das Heim einer Radiostation. Harry Muter muss ihr Potential aufgefallen sein, er verliebte sich vermutlich, und kaufte sie in 1993. Zu dem Zeitpunkt war sie in einem traurigen Zustand und eine Unmenge an Arbeit wartete darauf in Angriff genommen zu werden. Eine Monster-Aufgabe! Es ist eine Sache ein neues Schiff zu bauen. Aber ein kompletter Re-built ist etwas bei dem die meisten irgenwann aufgeben, einfach weil es zu viel wird. Nicht so fuer Harry! Harry, und bestimmt auch seine Frau Marian, kraempelten die Aermel hoch um es anzupacken und brauchten Jahre um sie komplett zu entkernen, neue Platten einzuschweissen und sie wieder aufzubauen.
14 Jahre spaeter, in 2008, war die Mega-Aufgabe gepackt! Die MORGENSTER war endlich wieder das sichere und Hochseetuechtige Schiff fuer das sie damals gebaut wurde, angepasst an moderne Sicherheitsstandards und mit einem beeindruckenden Rigg. Sie haben eine wundervolle Arbeit geleistet und ich ziehe meinen Hut in Bewunderung fuer das was sie erreicht haben.
Seit 2008 ist sie als Sail Training Ship unterwegs.
Die LORD NELSON (http://www.jst.org.uk/our-tall-ships/lord-nelson)
Die LORD NELSON ist auch etwas ganz spezielles und aussergewoehnliches, und ich hoffe sehr dass wir sie hier auf dem Festival begruessen duerfen! Sie wurde ganz speziell als Sail Training Ship fuer das Segeln mit Behinderungen entworfen und ging 1985 zu Wasser.
Lasst‘ es mich erklaeren: die Idee die dahinter steckt ist, dass man ein Schiff in der Groessenordnung nicht alleine segelt, und unterschiedliche Aufgaben an Bord erfordern unterschiedliche Faehigkeiten. Wenn man mit einer Crew segelt ist es nicht noetig dass jeder einzelne die gleichen starken Punkte hat, im Gegenteil! Nimmt man dann also all die unterschiedlichen staerksten Punke einer Crew zusammen kommt etwas wunderbares dabei heraus: eine unschlagbare Crew die in der Lage ist alle Stuerme abzuwettern und die Ozeane bis ans Ende der Welt zu ersegeln.
Das Schiff ist komplett und ueberall mit dem Rollstuhl zugaengig, und sie haben sogar einen sprechenden Kompass installiert! Das bedeutet dass Menschen mit Sehbehinderung das Schiff steuern koennen, und ich bin mir ziemlich sicher dass sie einen geraderen Kurs steuern und das Schiff besser auf die Bewegungen der See anzupassen imstande sind, als irgendjemand anderes es ueberhaupt packen koennte. Es ist ganz genau so, wie es frueher war wenn der Steuermann die Aufgabe hatte einen bestimmten Kompass-Kurs zu steuern, waehrend auf dem Vorschiff und/oder in den Masten andere Ausguck hielten um Gefahren zu erkennen und ausweichen zu koennen.
Das Konzept war so erfolgreich dass sie die TENACIOUS, ein Schwesterschiff der LORD NELSON bauen liessen. Die TENACIOUS ist jetzt gerade irgendwo im Pazifischen Ozean unterwegs um die Welt zu umsegeln.
Die CHRISTIAN RADICH (http://www.radich.no/en)
In 1937, als die echten Schiffe unter Segeln noch die 7 Weltmeere befahren haben um Fracht, sagen wir mal von Australien nach Europa via Kap Horn zu transportieren, wurde ein Schiff zu Wasser gelassen. Ihr Zweck und ihre Aufgabe war Seeleute auszubilden und zu trainieren, ein Sail Training Ship. Und ihr Name? CHRISTIAN RADICH.
Die Schueler lernten nicht „nur“ das Schiff zu segeln und Segel und das Rigg der CHRISTIAN RADICH in gutem Zustand zu erhalten, zu pflegen und zu reparieren. Sie war ausgeruestet mit einem Maschinensaal um Mechaniker und Metallarbeiter auszubilden, sie lernten dort das Schiffsschreiner-Handwerk und es gab eine grosse Kueche um das Kochen zu lernen. Erinnert Euch: diese Reisen dauerten normalerweise mehrere Monate und saemtliche Instandhaltungs- und Pflegearbeiten ebenso wie Reparaturen wurden unterwegs auf See durchgefuehrt. Der Erfolg jeder einzelnen Reise hing davon ab, vollkommen autark, unabhaengig und selbststaendig zu sein. Schreiner segelten auf den Schiffen um einen neuen Mast zu bauen wenn einer brach, eine Planke koennte gesprungen sein oder hier und da musste Kalfatert werden. Die Mechaniker und Metallarbeiter wurden gebraucht um auf diesem Gebiet alles in bester Ordnung zu halten, zu pflegen und zu reparieren. Wenn diese Schueler spaeter einmal einen Wert auf einem Schiff haben sollten, mussten sie diese Handwerke an Bord eines Schiffes erlernen, zusammen natuerlich mit dem segeln und steuern des Schiffes. Und genau das ist es, wofuer die CHRISTIAN RADICH gebaut wurde.
Und heute? Sie ist noch immer das wofuer sie gebaut wurde: ein Sail Training Ship. Ueber viele Jahre hat die Norwegische Marine ihre Offiziere in den Wintermonaten auf ihr geschult und ausgebildet, aehnlich wie es in vielen anderen Laendern praktiziert wird auch wenn manche Laender eigene Schiffe haben. Die Welt ist im Umbruch, lasst uns hoffen dass dieses Monument der Seefahrt weiterhin die Tradition und Kenntnisse der echten Schiffe an noch viele Generationen weitergeben darf. Und ja, geaendert wurde sie ein bisschen: die Metallwerkstatt musste einer groesseren Kueche weichen!
Alle diese Schiffe, alle diese Menschen haben eine echte Geschichte zu erzaehlen!
Auf den Sail Training Ships die fuer das Festival zu uns nach Nazaré kommen duerfen wir uns mit gefuehrten Touren die Schiffe ansehen. Es mag etwas kompliziert sein mit den Schiffen die in der Bucht vor Anker liegen, aber kein Problem mit den Schiffen die hier im Hafen festgemacht sind. Und die MORGENSTER hat sogar angeboten uns mit kleinen Segeltoerns von vielleicht 2 Stunden oder so zu verwoehnen damit wir alle erfahren koennen wie sich das denn anfuehlt auf solch einem Schiff die Segel zu setzen und ueber die glitzernde See zu gleiten.
Alle Sail Training Ships wuerden sich freuen Trainees auf der Strecke von Cadiz nach La Coruna unterzubringen um mit ihnen zu segeln, und verschiedene der Schiffe koennen von einer Firma, einer Gruppe von Freunden oder einer Familie fuer einen Abend gemietet werden. Darueber schreib‘ ich spaeter mehr.
Naja, soweit sieht es schon mal prima aufregend aus!
Alles haengt natuerlich vom Wetter ab, und wir hoffen dass Juli und August dieses Jahr vorteilhafte Winde fuer unsere Seefahrer von nah und fern in petto hat. Es waere klasse wenn Ihr uns helfen koenntet allen fair winds und eine safe passage zu wuenschen!
Fair winds & sonnige Gruesse!
Kraefte-Verbindung
Heute gibts grosse Neuigkeiten!
Es ist uns allen bekannt dass Landmenschen und Seemenschen zwei sehr unterschiedliche Arten sind.
Was aber, wenn Landmenschen nur den Anschein haben, welche zu sein?
Vor vielen Jahrhunderten bauten die Menschen aus Nazaré und den Orten der naechsten Umgebung saemtliche Portugiesischen Galleonen die spaeter die Welt entdeckt haben. Genau hier, in der Lagoa da Pederneira, einer Lagune die vor etwa 100 Jahren versandet ist. Sie pflanzten Waelder, um Holz zum Bau der Schiffe zu haben. Diese Waelder sind heute die „Lunge Europas“.
Sie segelten auf grossen Schonern, Briggs und Rahseglern nach Groenland und vielen anderen Orten der Welt um Dorsch und andere Fische zu fangen. Bis Heute fahren sie zum Fischen raus, erhalten die alten Traditionen am leben, genau wie verschiedene ganz besondere Fischerboote. Viele arbeiten auf Cruiseschiffen oder Faehren ueberall auf der Welt. Auf unseren Reisen unter Segeln ist es oefter passiert dass wir Menschen aus Nazaré getroffen haben die irgendwo auf einem Schiff arbeiteten. Es war wundervoll!
Und, was kommt jetzt wohl?
Wir freuen uns unglaublich Euch sagen zu duerfen, dass die Menschen aus Nazaré gerne teilnehmen und uns dabei helfen moechten, dieses Festival zu einem ganz besonderen Erlebnis fuer uns alle zu machen: Landmenschen und Seemenschen.
Hab‘ ich irgendwo schon erwaehnt dass dies hier ein ganz besonderer Ort ist?
Wir halten Euch auf dem laufenden …
Fair winds & sonnige Gruesse
Segeln in Portugiesischen Gewaessern
Oder wie man sicher und froehlich bleibt
Zu viele Schreck-Geschichten ueber die Gefaehrlichkeit der Portugiesischen West-Kueste gehoert und jetzt ein bisschen ein flaues Gefuehl im Magen? Ist nicht noetig, aber mit Respekt muesst Ihr sie schon behandeln!
Es gibt ein paar simple Regeln, die Euch helfen, alles prima hinzukriegen und wenn Ihr erst mal das „warum“ verstanden habt, ist es alles wirklich einfach und logisch.
Okay, lasst uns mal mit den Regeln anfangen:
1 – Bei jeder einzelnen Wettervorhersage, die Ihr Euch anseht, schaut Euch ganz genau die Wettersysteme auf dem gesamten Nordatlantischen Ozean an. Ja, dem gesamten Nordatlantischen Ozean, denn von da kommen Eure Wellen her.
2 – Macht Eure Hausaufgaben und habt die Gezeitentafeln griffbereit, um sie jederzeit zur Hand zu haben.
3 – Versucht niemals einen Hafen an der Westkueste mit suedlichen Winden und mehr als 2,5 Metern Schwell anzulaufen, ausser es ist Leixoes oder Nazaré.
4 – Falls es draussen etwas mehr auffrischen sollte als Ihr erwartet habt, kommt nicht auf die Idee, einen Hafen anzulaufen, ausser wenn Ihr auf dem Weg nach Leixoes oder Nazaré seid. Segelt ‚raus aufs offene Meer und – fuer den Komfort-Faktor – am besten weg vom Continentalen Shelf (ueber die 200-m-Linie).
5 – Wenn Ihr Zweifel habt oder vielleicht nicht 100% sicher seid, ueberlegt nicht, sondern fragt! Natuerlich gibt es Tag- und Nachtsignale, aber es ist keine Schande und alle sind mehr als gluecklich ueber eine Anfrage auf UKW Kanal 16.
Ein anderer Punkt, den ich eigentlich nicht zu erwaehnen brauche: versucht niemals der Held zu sein weil Eure Crew sich muede fuehlt oder einfach nur lieber eine kuschelige Nacht im Hafen verbringen wuerde. Die Portugiesische Westkueste ist kein Spielplatz fuer Verwoehnereien. Sicherkeit kommt an erster Stelle!
5 Regeln und man kann sie sich ziemlich leicht merken.
Jetzt lasst mich das „warum“ erklaeren:
Die Tiefdruckgebiete ziehen von West nach Ost ueber den Nordatlantischen Ozean. Was auch immer fuer Wellen sie dabei aufbauen trifft auf die Iberische Westkueste und die koennen ziemlich hoch sein! Ihr koennt eine Vorhersage mit vielleicht 3 oder so Knoten Wind haben, traumhaften Sonnenschein und einen Schwell von – beispielsweise 6 Metern oder sowas – waer‘ also ziemlich clever, sich die Wellenhoehen anzusehen, um die Chance zu erhoehen, dass der naechste Zielhafen ueberhaupt anlaufbar ist.
Die meisten Haefen wurden in Fluesse gebaut, die Zugang zum Nordatlantischen Ozean haben. Es war so viel leichter sie zu bauen und bietet eine Menge Schutz vor dem Atlantischen Schwell, wenn man erst mal drinnen ist.
Der vorherrschende Wind ist der bekannte Portugiesische Norder. Um das Einlaufen moeglich zu machen, wenn der unterwegs ist, brauchte man nur auf einer Seite eine Hafenmole zu bauen – auf der noerdlichen.
Drei Sachen koennen Chaos mit diesem Setup ausloesen: Sandbaenke, Stroemungen und suedliche Winde.
Fast jeder der Fluesse hat eine oder mehrere Sandbaenke in der Flusseinfahrt. Abhaengig von Wind- und Seekonditionen kann es brechende Wellen ueber der Sandbank geben, ganz besonders bei Niedrigwasser.
Die Stroemung in den Fluessen ist nicht immer gleich. Nach starken Regenfaellen im Inland (wie z.B. waehrend der Wintermonate 2012, 2013 und 2014) kann die Stroemung 7 Knoten oder mehr erreichen, ganz leicht! Jetzt lass‘ diese Wassermengen aus dem Fluss rausdraengen gegen suedliche Winde mit ein bisschen Schwell und Ihr findet stehende Wellen in der Einfahrt. Kein Witz! Erwaehnen brauch‘ ich es sicher nicht, aber um das komplett zu haben: um Hochwasser herum ist die beste Zeit einzulaufen, vorausgesetzt die Konditionen sind gut.
Ueber die Jahre ist mir was aufgefallen, was die Regel 4 und den Continentalen Shelf betrifft und vermutlich wird es Euch auch auffallen, wenn Ihr Eure Wettervorhersagen anseht: manchmal (oder sehr haeufig) koennt Ihr die Windstaerke, die Ihr haben moechtet, damit beeinflussen, etwas von der Kueste weg oder naeher an der Kueste zu segeln. Sogar 1 Meile nach West oder Ost kann einen grossen Unterschied machen. Seht’s Euch mal an, Ihr werdet ueberrascht sein!
Eine Sache moechte ich noch erwaehnen: vom Strand aus werdet Ihr immer eine tolle Zeit haben den Wellen beim brechen zuzusehen. Von See kommend koennt Ihr nur die Rueckseite der Wellen sehen, ganz selten den Schaum oder den brechenden Kamm. Und wenn Ihr das sehen koennt, ist es zu spaet. Das Dumme ist, je laenger man da draussen auf See ist, desto mehr gewoehnt man sich an die Wellenhoehe und nimmt es nicht mehr so wahr. Es koennte Euch das Gefuehl geben, dass es sicher ist, einzulaufen. Seid clever und fragt auf UKW Kanal 16, anstatt es einfach zu probieren!
Solange Ihr noch irgendwo im Hafen liegt, gibt es etwas das Euch helfen kann eine grobe Idee ueber die Situation zu bekommen. Die Portugiesische Autoridade Maritima Nacional pflegt eine Webseite, die ueber den Status der Hafeneinfahrten fuer saemtliche Portugiesische Haefen informiert. Ihr koennt es unter dem folgenden link finden: Estado das Barras
Ja, es stimmt, es ist in Portugiesisch, was moeglicherweise nicht eine Eurer Sprachen ist, aber es ist nicht schwierig. Rote Flagge bedeutet der Hafen ist geschlossen. Gelb er ist konditioniert, darf z.B. nur von Schiffen ueber 35 m angelaufen werden oder oder. Einfach auf die Flagge klicken fuer mehr Infos. Und bei Gruen ist er offen. Und ja, das aendert sich natuerlich laufend mit den Bedingungen von Wind, See und Gezeit. Und ja, Ihr koennt es draussen auf See nicht checken. Trotzdem, es kann Euch einen Eindruck vermitteln. Und, wenn ein Hafen, den Ihr anlaufen wollt, schon geschlossen ist, obwohl Eurer Meinung nach das schlechte Wetter noch gar nicht da ist, wechselt einfach zu Plan B!
Wenn Ihr die paar Sachen im Hinterkopf behaltet, solltet Ihr keine Probleme haben an dieser Kueste zu segeln. Und glaubt mir: sie ist es wert! Ich bin sicher, Ihr moechtet es gerne selbst bald herausfinden!
Always fair winds and a safe passage!
Dody
Update 01.10.2018, eine Bemerkung zu Hafenhandbuechern:
Auch wenn moeglicherweise der Reeds Nautical Almanac Eure Nummer 1 fuer Britische Gewaesser war, ist er ganz sicher nicht als einzige Quelle fuer Navigationsinformationen anderswo geeignet. Ein Beispiel: die Verlaengerung der Hafenmole seewaerts um 250 m in Figueira da Foz wurde 4 Jahre nach Fertigstellung (und korrekter Bekanntmachung) immer noch nicht in der neuesten Ausgabe des Reeds Nautical Almanac aufgenommen, was Nachts zu verschiedenen beinahe-Unfaellen fuehrte. Und das, obwohl sie behaupten sie aktualisieren ihn jedes Jahr.
Es gibt gute Hafenhandbuecher auf dem Markt. Eines der populaersten fuer diese Kueste ist sicherlich „Atlantic Spain and Portugal“ und wird von der RCC Pilotage Foundation aufgelegt und vertrieben, ist aber auch ueber Imray und viele andere zu bekommen. Jedes Jahr im Fruehling wird ein Supplement mit allen Aenderungen seit der letzten Auflage veroeffentlicht die entweder von anderen Seglern gemeldet, oder anderweitig offiziell bekanntgemacht wurden. Die Supplements koennen kostenlos von der Webseite heruntergeladen werden. Das Hafenhandbuch gibt es als Englische, Franzoesische oder Spanische Auflage.
Sicher, diese Hafenhandbuecher haben ihren Preis. Wenn man nur 2 Naechte in einer huebschen und sicheren Ankerbucht verbringt, hat sich das Buch mit den gesparten Liegegebuehren in der Marina schon bezahlt gemacht, und bringt dazu noch viel viel mehr an Spass, Sicherheit und Informationen!